Wir arbeiten in kleinen, jahrgangsbezogenen Lerngruppen. Offene Lernformen und individuelle Förderung ergänzen unseren Unterricht. Hier finden Sie ein paar Einblicke in die Arbeit einzelner Unterrichtsfächer.
Deutsch
„Und wo ist eure Lehrerin?“ – Na, mittendrin im Geschehen: sie unterstützt die Kinder individuell. Am Fenster sitzen Kinder und notieren selbsterdachte Reime. Andere Kinder schreiben am Platz im Geschichtenheft oder lesen in der Leseecke, stellen sich leise Fragen und kreuzen die richtige Antworten an. Wieder andere Kinder sitzen auf dem Boden und üben mit der Lernkartei oder üben die Buchstaben mit Hörübungen am PC oder im Buchstabenheft.
Dies sind nur wenige der vielen Tätigkeiten beim Umgang mit unserer Sprache im Anfangsunterricht Deutsch. Die Lernvoraussetzungen der Kinder sind individuell. Somit ist auch die Förderung der Kinder mit unterschiedlichen Lernangeboten darauf abgestimmt. Alle Kinder sind auf Neues gespannt, alle wollen Neues lernen. Ob beim Erzählen im morgentlichen Stuhlkreis, dem Fragen, Antworten, dem Erlernen aller Buchstaben und dem Aufschreiben und Erlesen des Neuen – in vielfältigen und oftmals lustigen Aufgabenformen geht es um das Lesen, Schreiben, Sprechen und Zuhören im Umgang mit Sprache. So wird die Sprachkompetenz der Kinder umfassend gefördert und entwickelt. Wir achten auf eine Balance zwischen individuellen Angeboten und der gemeinsamen Arbeit an einem Thema (z.B. Arbeit mit einem Bilderbuch, Austausch im Morgen- oder Präsentationskreis, ..).
Beim Lesen und Schreiben lernen legen wir Wert auf die Förderung der Lese- und Schreibmotivation der Kinder und für Kinder bedeutsame Lernsituation. Die Arbeit mit Bilderbüchern und vielfältigen, motivierenden und individuellen Schreibanlässen unterstützt diese Entwicklung. Wir legen von Anfang Wert auf den Aufbau eines gesicherten Grundwortschatzes, der schrittweise im Laufe der Grundschulzeit erweitert wird. Rechtschreibregeln werden schrittweise eingeführt und systematisch erarbeitet. Zunächst wird die Laut-Buchstaben-Zuordnung erarbeitet. Dies wird mit der Arbeit mit Wortsilben ergänzt. Über die lautgetreue Schreibung einzelner Wörter und Regeln zum richtigen Schreiben besonderer Laute (z.B. sp/st oder -er) bis hin zu Regeln zum Ableiten (z.B. Haus-Häuser, ..), Verlängern (ein Hund- zwei Hunde, ..) usw. wird die Rechtschreibung systematisch erarbeitet. Besonders bedeutsame Wörter und Ausnahmeschreibungen werden auch in Lernwörter-Boxen, meist themenbezogen passend zum Sachunterricht, geübt und auch durch individuell bedeutsame Wörtern der Kinder ergänzt. Grammatikalische Phänomene oder der Umgang mit Texten (wie z.B. Werbung) bieten Gelegenheit, Sprache zu untersuchen und zu erforschen. So werden die Kinder immer sicherer im Umgang mit Sprache und erweitern ihre Kompetenzen.
Zentral ist auch der Aufbau einer Lesekultur. Wir sind – unter Mithilfe der sogenannten „Lese-Mütter“ (Lese-Väter haben wir akutell nicht) – in der Lage, die Lust am Lesen zu wecken, zu fördern und zu erhalten. Es gibt hierzu an unserer Schule Lesenächte und Vorleserunden. Wir laden Kinderbuchautoren ein und besuchen mit den Klassen Büchereien im Umfeld. In jeder Klasse gibt es eine kleine Klassenbücherei, die zum Lesen einlädt. Indivduelle Buchvorstellungen verdeutlichen die persönliche Bedeutsamkeit des Lesens. Die Vermittlung von Lesestrategien vertieft die Leseförderung.
Besonders wichtig ist für uns das soziale Lernen in Verbindung mit der Sprache als ein Mittel des Verstehens und der Verständigung untereinander. Der umfassende Sprach- und Schrifterwerb ist eine der Voraussetzungen für das fächerübergreifende Arbeiten in der Klasse und im Team. Die Förderung des Sprechens und Zuhörens, z.B. in Morgenkreisen oder das Erzählen und Hören von Geschichten auch in eigenen Hörbuch-Projekten, das Präsentieren in kleinen Forschungsvorträgen und das Eingehen aufeinander in Diskussionen, im Klassenrat und Kinderparlament u.a. bereichert die sprachliche Handlungskompetenz der Kinder.
Mathematik
Ein Kind arbeitet mit Legeplättchen und Rechenschiffchen, ein Kind rechnet im Mathebuch, ein anderes Kind übt das Blitzrechnen am Computer. Zwei Kinder sitzen auf dem Boden und arbeiten mit Holzzahlen und Mengen… – Eine ganz normale Mathestunde im ersten Schuljahr.
Kinder machen bereits vor der Einschulung vielfältige Zahlerfahrungen. Um diesen unterschiedlichen Vorerfahrungen gerecht zu werden, muss ein individualisierter Unterricht erfolgen, in dem jedes Kind angemessen gefördert und gefordert werden kann. Dies beinhaltet nicht nur die Förderung leistungsschwächerer Kinder, sondern besonders die Forderung leistungsstarker Kinder. Die Kinder werden auf unterschiedlichen Niveaus gefördert. Individualität bedeutet auch, Kinder auf eigenen Wegen rechnen zu lassen. Dennoch wird das gemeinsame Lernen auch durch einen Austausch über unterschiedliche Lösungswege und Diskussionen über Entdeckungen mathematischer Strukturen und Knobelaufgaben z.B. in Mathekonferenzen und in mathematischen Gesprächen im Sitzkreis gefördert.
Besonders wichtig ist darüber hinaus das ganzheitliche Lernen mit allen Sinnen, Gefühl und Verstand. Durch handlungsorientiertes Lernen mit anschaulichem Material „begreifen“ die Kinder die Mathematik. Jede Jahrgangsstufe verfügt über verschiedene Arbeitsmaterialien, mit denen die Lerninhalte veranschaulicht werden.
Unser Lehrwerk „Zahlenbuch“ bildet die Grundlage für einen Mathematikunterricht, der diesen Anforderungen gerecht wird. Ergänzend wird mit Mathekarteien, kleinen Forscherheften zu mathematischen Phänomenen, Lernumgebungen und verschiedenen Apps am Ipad gearbeitet.
Sachunterricht
Hätten Sie’s gewusst, dass…
– Schmetterlinge vier Flügel und sechs Beine haben?
– Vulkane Magma ausstoßen, das zur Lava wird?
– Klärwerke kein Trinkwasser produzieren?
Nein?
Kinder der Theresienschule haben es herausgefunden und im Sachunterricht erforscht und erklärt.
Auch und besonders in den verschiedenen Bereichen des Sachunterrichts helfen wir Lehrerinnen den Kindern, sich ihre Lebenswirklichkeit zu erschlißeen, diese besser zu verstehen und sich dabei mit den Phänomenen und den Beziehungen zwischen ihnen auseinander zu setzen.
Wir sind bemüht, das Interesse der Kinder auch für Sachverhalte zu wecken, die noch nicht in ihrem Erfahrungsbereich lagen, wobei der Ausgangspunkt immer die Alltagswelt der Kinder ist.
Doch es geht nicht nur um den Erwerb reinen Sachwissens, nein, das wäre eine freudlose Angelegenheit!
Der Sachunterricht ist bei uns kein sogenannter „Buch-Unterricht“!
Er macht die Kinder vielmehr mit Arbeitsweisen vertraut, die dem Prinzip “ Das Lernen lernen “ in besonderem Maße entgegen kommen: Experimentieren und Präsentieren der Ergebnisse, Nachschlagen, Beschaffen, Befragen, Beobachten, Nutzen von Darstellungsformen in verschiedenen Medien wie Ipad, Internet, …
Natürlich kann da nicht nur im Klassenraum und Klassenverband gelernt werden. Wenn es sich ergibt und anbietet, werden fächerübergreifend Unterrichtsgänge durchgeführt und außerschulische Lernorte (Museen, Werkstätten, Wald, Zoo, u.a.) aufgesucht und die Experten befragt.
In Projekt-Arbeiten, Werkstätten und kleinen Arbeitsgruppen werden kindgerecht individuell besonders interessante Themen vertiefend behandelt. Der Themenbogen spannt sich hier beispielsweise von der Kartoffel über die Tierwelt, den Umweltschutz und Verkehrserziehung bis hin zum Miteinander von Jungen und Mädchen, unseren Körper und geschichtliche Fragestellung über Römer oder Ritter.
Welche Themen umfassender behandelt werden, hängt natürlich vom Alter unserer Kinder ab. An Elternabenden können Themen besprochen und Vorschläge unterbreitet werden.
Englisch
Im Englischunterricht – wer hätt’s geahnt – wirst du sogar auf Englisch ermahnt! 😉
Ab der ersten Stunde erfolgt der Englischunterricht durchgehend auf Englisch. Der Fremdsprachunterricht wird durch aktive Handlung anhand von Spielen, Liedern, Dialogen, Rollenspielen und mit Hilfe von Medien umgesetzt. Besonders der Einsatz von kurzen Filmsequenzen und Hörbeispielen, die von native speakern gesprochen werden, ist als Vorbild für eine authentische Aussprache wichtig. Von Anfang an begleitet unsere Handpuppe Bumblebee die Kinder und unterstützt sie bei ihren Handlungen. Die Kinder können Bumblebee sprechen lassen und überwinden damit ihre anfängliche Sprachbarriere. Dabei werden lebensnahe Themen der Kinder berücksichtigt, die sie beim Kontakt zu englischsprachigen Kindern nutzen können. Landeskundliche Themen (z.B. englisches Schulleben und Lebensmittel, Feste, Sehenswürdigkeiten in London …) ergänzen den Englischunterricht.
Im Zentrum des Englischunterrichts steht die Kommunikation: v.a. das Hörverstehen und Sprechen, das in vielfältigen motiverenden Anlässen geübt und entwickelt wird. Auch wie bei uns Erwachsenen verweilen die Kinder anfangs in der Phase des hörenden Verstehens (silent period), bevor sie anfangen auf Englisch zu sprechen. Gestik und Mimik wird als`total physical response` genutzt, um Verstehen auszudrücken und Kommunikation zu unterstützen. Neben dem Verständnis und sprachlichem Handeln können die Kinder am Ende der Grundschulzeit bereits Wörter und kurze Sätze mit Satzbausteinen schreiben und lesen.
Katholische Religion
Die Kinder sitzen im Stuhlkreis,
die Mitte ist geschmückt mit bunten Tüchern,
eine Kerze brennt hell, es ist völlig still,
eine Klangkugel wandert von Kind zu Kind.
Der Religionsunterricht beginnt.
Zeit und Raum
– für Stille – für Zu-sich-selbst-finden
– für meinen Nächsten – für wertschätzende Gespräche
– für religiöse und weltanschauliche Fragen – für Suchen nach Antworten
– für die Botschaft der Bibel – für die Bezüge zu meinem Leben (Korrelation).
Im Fach katholische Religion kommt es auf das vertrauensvolle Miteinander innerhalb der Klasse an. Ein sich Öffnen und ein vertrauensvolles Miteinander sind Grundlage für Klassengespräche und bilden die Basis für die Möglichkeit, christliche Sachverhalte und Geschichten auf das eigene Leben zu beziehen. So geht es nicht nur um Wissen, sondern ebenso um Haltung. Es wird nach Gott, der Deutung der Welt, dem Sinn und dem Wert des eigenen Lebens und nach den Normen für das Handeln des Menschen gefragt. Zugleich werden Antworten aus der biblischen Überlieferung und aus dem Glauben der Kirche ermöglicht.
Die individuellen Erfahrungen und Fähigkeiten der Kinder und deren Grenzen stehen im Mittelpunkt. In Auseinandersetzung mit Glaubenserfahrungen erleben sich die Kinder als einzigartig und von Gott angenommen und geliebt. Sie lernen Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen. Der Religionsunterricht macht ein Angebot von Bewältigungsmustern des Lebens (z.B. Moses, Josef, Jesus Christus, die Heiligen). Das Verhältnis der Kinder zu ihrer sozialen und natürlichen Umwelt orientiert sich dadurch an Gottes Zuwendung zu Mensch und Welt. Die exemplarischen Lebensentwürfe können sie auf ihr eigenes Leben übertragen. Sie werden motiviert, Leben zu schützen, nach festen Normen verantwortlich zu handeln und aktiv an der Gemeinschaft in der Kirche teilzunehmen. Durch die Botschaft des Glaubens werden die Kinder befähigt, persönliche Entscheidungen zu treffen und zu verteidigen. Sie macht Mut und gibt Sicherheit.
Der enge Bezug zum Kirchenjahr und dem christlichen Brauchtum führt die Kinder zum Wesen des Christlichen des Glaubens. So ist für uns das Vorbereiten und das gemeinsame Feiern der christlichen Feste besonders wichtig. Auch die Schulgottesdienste werden mit den Liedern, Gebeten und Texten gemeinsam mit den Kindern im Religionsunterricht erarbeitet und gestaltet.
Die Auseinandersetzung mit dem christlichen Brauchtum in anderen Ländern sowie das Kennenlernen anderer Religionen fördern das Verständnis und die Toleranz gegenüber der Glaubensentscheidung anderer.